Sonntag, 28. Dezember 2014

Weihnachten bin ich fremd gegangen.

Küstenhorizonterweiterung hieß er-es.
Hansestadt mit etwas von dem Gefühl, in die weite Welt zu segeln.

W I S M A R





Leider war alles zu kurz und Küstensturmdauerregen an den ersten Tagen liessen ausgiebiges Fotografieren buchstäblich ins Wasser fallen... da muss ich also noch einmal hin... was aber jetzt bleibt ist ein Zwiespalt... ist Wismar schön? Ja. Gewiss. Die Innenstadt fasziniert mit wirklich schönen und vor allem vielen alten Häusern. Liebevoll und behutsam saniert. Hier saßen die richtigen Entscheider zur richtigen Zeit auf den maßgeblichen Stühlen. Keine Selbstverständlichkeit nach der Wende. Also ja, mittendrin ist Wismar schön. 
Und auf den Entdeckungsstreifzügen im Grau fand ich dieses 
heimelige Café - da mag ich dann auch wieder hin. Die Internetseite gibt leider nicht viel her, fotografieren innen verbittet frau sich, zu Recht sicher. Es gibt viele Motive in diesen Geborgenheit ausstrahlenden Räumen. 

Außerhalb der Altstadt bin ich mir der Schönheit nicht mehr ganz so sicher. Perfektes Anschauungsbeispiel für den Kampf, den die Funktionalität so oft gegen die Ästhetik gewinnt. Weithin sichtbar - auch von Poel.


P O E L

Ja Poel ist auch so eine Sache. Ich bin fremd gegangen. Ich liebe und fühle ja den Darß. Und wollte dennoch unbedingt einmal den Blick über den Tellerrand. Und dann berührte mich Poel - nicht! 
Entweder bin ich doch zu sehr auf dem Darß verwurzelt oder auf Poel gibt es das einfach nicht... "dieses Gefühl".
Etwas Gefühl fand ich nur hier Café Frieda.
Ansonsten ist diese kleine, sehr überschaubare und schnell erkundete Insel ziemlich landwirtschaftlich und von neuen Reetdachhäusern auf kleinen Grundstücken - neuzeitlich Baufirmentypisch eben - geprägt. Die traditionelle Bebauung war wohl eher nicht reetgedeckt. Perfekt vor Wismar gelegen, deshalb mit Sicherheit auch gut besucht, Strände ja, Flair - wo? Für mich nicht auf Poel. 






  
Also zurück in Wismar und noch einmal den herrlichen Blick aus der wirklich schönen Ferienwohnung, die so ganz nach meinem Geschmack ist,  geniessen: 


auf St.-Georgen - auch innen schön und v.a. Kirche mal anders: nach der aufwendigen Sanierung mit Stadtgeldern und im Stadtbesitz fehlen bewusst vollkommen die üblichen Inventare wie Altar, Kanzel, Orgel etc. Dieser Raum, beeindruckend leer, steht nun für viele Veranstaltungen offen.  Diese Offenheit Allen gegenüber beeindruckt und verbindet mehr, als dogmatische Predigten. Verbundenheit tatsächlich auch mit jenen, die mit Kirche an sich wenig verbindet. 
Und per Fahrstuhl geht es 35m hoch hinaus zum obigen Wismarblick für den Weitblick...


Ja, ich war Weihnachten fremd gegangen. 
Und es war schön so. 

Und nun freue ich mich - wie immer - wieder unbändig 
auf Fischland-Darß-Zingst.